Kommentar |
Die Erforschung von Protest und sozialen Bewegungen stellt einen etablierten Teil der Politischen Soziologie dar. Wir werden uns im Seminar in einem ersten Schritt mit theoretischen Ansätzen beschäftigen, die die zentrale Frage der Bewegungsforschung - Wie und warum kommt es zu Protest? - aus unterschiedlichen Perspektiven beantworten. Der spezifische empirische Fokus liegt auf radikalen Bewegungen, die zunächst nicht mehr eint als das Ziel einer grundlegenden gesellschaftlichen Veränderung. Für eine empirische Annäherung an diese Form sozialer Bewegungen bedarf es einerseits einer Auseinandersetzung mit Methoden der Protestforschung. Andererseits benötigen wir weitere (theoretische) Grundlagen wie Ansätze zur Frage von Gewalt in sozialen Bewegungen, zum Begriff der Radikalität oder zur spezifischen internen Struktur radikaler Bewegungen. Alle Teilnehmer*innen sollen sich in Gruppen mit einer konkreten Bewegung empirisch auseinandersetzen. Die Beforschung radikaler Bewegungen beinhaltet abschließend die Herausforderung, die eigene Beziehung zum Forschungsgegenstand und die eigene Wissenschaftlichkeit in besonderer Weise zu reflektieren. Organisatorisches: Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft, die relevanten Texte zu lesen und "ins Feld" zu gehen. Die Bedingungen für Studien- und Prüfungsleistungen werden zu Beginn des Seminars festgelegt. |