Kommentar |
In vorislamischen Zeiten zirkulierten jüdische und christliche Schriften mündlich im arabischsprachigen Milieu. Nach dem Aufstieg des Islam - und dem Auftreten des Korans als eigenständige Schrift - übersetzten Juden und Christen die Hebräische Bibel und das Griechische Neue Testament für ihren eigenen Gebrauch und als Antwort auf die Nacherzählung des Korans ins Arabische von biblischen Erzählungen. Ab dem neunten Jahrhundert überschritt ein stetiger Strom jüdischer und christlicher Übersetzungen der hebräischen Bibel und des Neuen Testaments ins Arabische und Persische die kommunalen Grenzen, um die islamische Welt zu beeinflussen. Das Seminar bietet einen neuen Bezugsrahmen für den zentralen Platz der arabischen und auch persischen Bibelübersetzungen in den religiösen und kulturellen Interaktionen zwischen Juden, Christen und Muslimen. Außerdem, durch das Erzählen der Bibelgeschichte auf Arabisch bzw. Persisch möchte dieser Kurs entscheidende Übergänge im kulturellen und religiösen Leben von Juden, Christen und Muslimen im Vorderen und Mittleren Osten beleuchten.
Verpflichtender Bestandteil ist ein Blockseminar mit Dr. Dennis Halft zum Thema: "Muslime lesen und übersetzen biblische Bücher ins Persische", mit folgenden Terminen: 27. Juni, 16-18 Uhr: "Mir Muḥammad Baqir Ḫatunabadis (st. 1715) Evangelienübertragung im Kontext der kath. Mission" 27. Juni, 18-20 Uhr: "Eine muslimisch-christlich-jüdische Übersetzerkommission im Auftrag Nadir Schah Afschars (reg. 1736-47)" 28. Juni, 10-12 Uhr: "Muḥammad Baqir Salmasis Übertragung der Evangelien für den Kronprinzen ʿAbbas Mirza (st. 1833)"
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Literatur |
Sidney H. Griffith, The Bibel in Arabic: The Scriptures of the 'People of the Book' in the Language of Islam, (PUP 2013) Kenneth J. Thomas, A Restless Search: A History of Persian Translations of the Bible, Atlanta (SBL Press 2015) |