Kommentar |
Neben und weitgehend unabhängig von seinem Rang als „Kirchenvater des 19. Jahrhunderts“ hat Friedrich Schleiermacher (1768-1834) als Philosoph eine eigenständige Wirkung entfaltet. Mit seinem idealistischen Ansatz steht er auf einem Niveau mit Johann Gottlieb Fichte, Georg Wilhelm Friedrich Hegel oder Friedrich Schelling. Bei Schleiermachers sog. „Philosophischen Ethik“ Ethik handelt es sich um eine Kulturphilosophie, die den Anspruch erhebt, die notwendigen Hervorbringungen der menschlichen Vernunft vollständig abzuleiten und nach ihrer Bedeutung zu entfalten. Zu ihnen gehört auch die Religion.
In dieser Übung wird zunächst Schleiermachers früher Entwurf gelesen, der „Brouillon zur Ethik“ von 1806, den er seine ersten akademischen Vorlesung zu diesem Thema in Halle zu Grunde gelegt hat. Anschließend werden seine vier Abhandlungen zur Philosophischen Ethik studiert, die er vor der Königlichen Preußischen Akademie der Wissenschaften gehalten und anschließend publiziert hat: „Über die wissenschaftliche Behandlung des Tugendbegriffs“ (1819), „Versuch über die wissenschaftliche Behandlung des Pflichtbegriffs“ (1824), „Über den Begriff des höchsten Gutes. Erste Abhandlung (1827). Zweite Abhandlung (1830). Die Übung bereit auf das Philosophicum vor. |
Literatur |
- Friedrich Schleiermacher, Brouillon zur Ethik (1806), hg. von Hans-Joachim Birkner, Hamburg 1981
- Friedrich Schleiermacher, Akademievorträge, hg. von Martin Rössler unter Mitwirkung von Lars Emersleben, Berlin/New York 2002 (KGA I/11), S. 313-335. 415-428. 535-553. 657-677.
- Günther Scholz, Die Philosophie Schleiermachers, Darmstadt 1984.
- Sarah Schmidt, Die Konstruktion des Endlichen. Schleiermachers Philosophie der Wechselwirkung, Berlin/New York 2005
- Arnulf von Scheliha, Sources of Normativity in Schleiermacher’s Interpretation of Culture, in: Schleiermacher, the Study of Religion and the Future of Theologie. A Transatlantic Dialogue, edited by Brent W. Sockness and Wilhelm Gräb, Berlin/New York 2010, S. 285-298
|