Kommentar |
Auf 35 Teilnehmer begrenzte Veranstaltung, Anmeldung erforderlich!
Obwohl die Zeit der Teilung Deutschlands nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erheblich länger gedauert hat als der Erste Weltkrieg, die Weimarer Republik und die nationalsozialistische Herrschaft zusammen, droht sie bildungsgeschichtlich weitgehend aus dem aktuellen gesellschaftlichen Gedächtnis zu verschwinden. Im Seminar werden deshalb bewusst vergleichend die historischen und pädagogischen Umstände der deutschen Zweistaatlichkeit für die Erziehungs-, Sozialisations- und Bildungsprozesse zwischen dem Ende der NS-Herrschaft 1945 und der Wiederherstellung der deutschen Einheit 1990 thematisiert. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Untersuchung der ideen- wie sozialgeschichtlichen und internationalen Voraussetzungen für die Entwicklung der beiden unterschiedlichen Bildungssysteme der DDR und der Bundesrepublik sowie der direkte Vergleich einzelner Aspekte und Sektoren des Bildungswesens: Schulsystem, Unterricht und Lehrpläne, Berufs- und Allgemeinbildung, politische Erziehung, Jugendpolitik, Bildungsexpansion, Hochschulwesen und Wissenschaft etc. Dabei sollen gleichermaßen autobiographische und bildungspolitische Quellen sowie erziehungs- und bildungstheoretische Texte behandelt werden.
Zu Beginn des Wintersemesters wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Reader mit ausgewählten Materialien zur Verfügung stehen. |
Literatur |
Grundlegende Literatur:
WEHLER, HANS-ULRICH: Bundesrepublik und DRR 1949 - 1990 (Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Band 5). München 2008.
FÜHR, CHRISTOPH / FURCK, CARL-LUDWIG (Hrsg.): Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Band VI, 1945 bis zur Gegenwart. 2 Teilbände (Erster Teilband: Bundesrepublik Deutschland. Zweiter Teilband: Deutsche Demokratische Republik und Neue Bundesländer). München 1998.
BENDER, PETER: Deutschlands Wiederkehr. Eine ungeteilte Nachkriegsgeschichte 1945 - 1990. Stuttgart 2006.
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