Description |
Sei es in Bezug auf Armutslagen, andere vielfältige Formen der sozialen Diskriminierung oder auch Probleme des Umweltschutzes – Bildung und Wissen erscheinen als ein politisches Allheilmittel zur Bearbeitung öffentlicher und privater Probleme. Nicht nur die soziale Frage, auch die ökologische Krise verlangt als politische Antwort offenbar vor allem eines: mehr Wissen und eine entsprechende Bildung, damit Menschen sich befähigen können gemeinsame und individuelle Handlungsziele zu erreichen. Doch wie effektiv ist der damit verbundene Transformationspfad des Empowerments durch Bil-dung und Wissen? Sind Wissen und Bildung ein Schlüssel zur Förderung sozialer Mobilität und Teilhabe? Oder ist nicht gerade das Bildungssystem sehr effektiv darin soziale Fragen überhaupt erst hervorzubringen, indem es ausgrenzt und Menschen entlang seiner Zertifizierungspraktiken ein Leben lang stigmatisiert und dadurch gerade jene ungleichen Machtverhältnisse zwischen so-zialen Milieus in die Welt setzt, die mit seiner Hilfe abgemildert werden sollen? Ähnliche Fragen stellen sich in Bezug auf die ökologische Krise: Ist Bildung und Wissen eine wesentliche Bedin-gungen für eine nachhaltige Entwicklung? Oder sind es nicht gerade die im Bildungssystem ver-ankerten Formen des Wissens und der Bildung, die einen wesentlichen Beitrag zur Fortentwick-lung nicht-nachhaltiger Entwicklungen leisten? Am Beispiel des Programmes „Bildung für nachhaltige Entwicklung” wird im Seminar der Frage nachgegangen, inwiefern sich Menschen gemeinsam und individuell durch „Bildung” und „Wissen” ermächtigen können soziale und ökologische Handlungsziele zu erreichen. |