Kommentar |
Auf 50 Teilnehmer begrenzte Veranstaltung, Anmeldung erforderlich!
Die Nach-Pisa-Zeit ist in Deutschland geprägt von einer breit angelegten Schulreform mit umfassenden Qualitätskontrollen, neu formulierten Bildungsstandards bis hin zur Schulzeitverkürzung und aktuell deren Rücknahme („von G9 zu G8 zu G9“) bei gleichzeitiger Ausdehnung der institutionalisierten Fort- und Weiterbildung im Zuge eines so genannten „lebenslangen Lernprozesses“. Einige dieser Reaktionen auf diese in den letzten Jahren so bezeichnete „Zweite Bildungskatastrophe“ lassen durchaus Parallelen entdecken zu der sich seit den 1950er Jahren abzeichnenden ersten „Bildungskatastrophe“, wie Georg Picht sie beschrieben hat. Insofern lässt sich vermuten, dass es sich trotz aller gesellschaftlichen Dynamik um die vielleicht zyklische Wiederkehr bestimmter Krisensymptome, deren spezifische Wahrnehmung bzw. deren Reaktionen handeln könnte. Um dies zu überprüfen werden wir ausgewählte kritische Ansätze zur Bildungs- und Schulkritik der vergangenen 60 Jahre bearbeiten. Die zum Teil klassischen, zum Teil aber auch (fast) vergessenen Texte werden nicht aus ausschließlich historischem Interesse gelesen, sondern daraufhin befragt, welche Relevanz sie für die gegenwärtige Diskussion für eine Bildungs- bzw. Schulreform spielen könnten.
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