Kommentar |
Unter dem ursprünglich pejorativ gefärbten Begriff der "nouvelle théologie" wird heute eine Vielzahl meist frankophoner Autoren und Ansätze zusammengefasst, die seit den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts versuchten, die neuscholastische Methodik der katholischen Theologie und deren anti-modernistische Konfiguration zu überwinden. Vom Lehramt zunächst kritisch beäugt, wurde die "nouvelle théologie" zu einem Wegbereiter des Zweiten Vatikanischen Konzils. Das Seminar stellt die Ekklesiologie zweier ihrer Protagonisten – des Jesuiten Henri de Lubac und des Dominikaners Yves Congar – vor, um dem unscharfen Begriff der "nouvelle théologie" klarere Konturen zu verleihen und zugleich aufzuzeigen, dass sich hinter ihm bisweilen divergierende Deutungen des gläubigen Selbstverständnisses der Kirche verbergen. |