Kommentar |
Industriestädte sind in ihrer Entwicklung eng verflochten mit der Entwicklung der sie prägenden Industrie(n). Im 19. Jahrhundert groß geworden durch den Aufstieg und die Expansion insbesondere von Textil- und Metallproduktion sowie der Montanindustrie, gelten sie als zentrale Orte der europäischen Moderne. Spätestens seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert waren Industriestädte massiv mit einem soziökonomischen Strukturwandel, mit Deindustrialisierungsprozessen und einem krisenhaft beschleunigten Übergang zur Dienstleistungsgesellschaft konfrontiert. In der Übung zeichnen wir gemeinsam Forschungsnarrative zur Entwicklung von industrial cities im 19. und 20. Jahrhundert nach, stellen zentrale Forschungspositionen vom »rise and fall« bis hin zu Wiederaufstieg und Regeneration sog. phoenix cities einander gegenüber und diskutieren ihre Reichweite anhand verschiedener Fallstudien. Die Teilnahme an der lektüreintensiven Übung setzt auch die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit englischsprachiger Forschungsliteratur voraus. |
Literatur |
Martina Heßler und Clemens Zimmermann, Perspektiven historischer Industriestadtforschung: Neubetrachtungen eines etablierten Forschungsfeldes, in: Archiv für Sozialgeschichte 51 (2011), S. 661–694; Anne Power u. a. (Hrsg.), Phoenix Cities: The Fall and Rise of Great Industrial Cities, Bristol 2010; Clemens Zimmermann (Hrsg.), Industrial Cities. History and Future, Frankfurt am Main 2013. |