Kommentar |
Die Psychologie gilt gemeinhin als eine der wichtigsten Nachbardisziplinen der Erziehungswissenschaft. Die Vorlesung verfolgt die Geschichte der keineswegs spannungsfreien Beziehungen von Pädagogik und Psychologie am Beispiel ausgewählter Stationen, insbesondere der Frühphase empirischer Pädagogik am Anfang des 20. Jahrhunderts, der sozialwissenschaftlichen Wende von der Pädagogik zur Erziehungswissenschaft in den 1960er und 70er Jahren sowie der kognitionspsychologisch orientierten empirischen Bildungsforschung im Kontext von PISA. Gezeigt werden soll, dass sich beide Disziplinen zwar scheinbar für die gleichen Gegenstände interessieren (z.B. Lernen, Entwicklung, Kompetenz), ihre jeweiligen theoretischen Rahmungen und forschungsmethodischen Zugänge diesen Gegenständen aber eine unterschiedliche Bedeutung verleihen. Indem diese Unterschiede in der disziplinären Konstruktion der Gegenstände herausgearbeitet werden, lässt sich zugleich untersuchen, ob und inwiefern sich die Konturen der Erziehungswissenschaft als Disziplin durch die Orientierung an und Abgrenzung von der Psychologie verändern. |