Kommentar |
Auf 50 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!
Obwohl in öffentlichen, bildungspolitischen und wissenschaftlichen Debatten die Forderung nach mehr Bildungsgerechtigkeit allgegenwärtig ist, bleibt vielfach unklar, was mit Bildungsgerechtigkeit überhaupt gemeint ist. Das Seminar befasst sich mit unterschiedlichen Konzeptualisierungen von Bildungsgerechtigkeit: vom modernen Konzept einer meritokratischen "Leistungsgerechtigkeit", das historisch eng mit der Ablösung geburtsständischer Privilegien verbunden ist, über das in den 1960er und 70er Jahren dominante Konzept der "Chancengleichheit" bis hin zu gegenwärtigen Konzepten einer "begabungsgerechten individuellen Förderung". Erarbeitet werden jeweils die historische und theoretische Einbettung dieser Konzepte sowie ihre Ambivalenzen und Paradoxien. Während die bisherigen Diskurse um Bildungsgerechtigkeit stark von Philosophie, Soziologie und Psychologie bestimmt werden, bleibt zu diskutieren, ob und inwiefern die Erziehungswissenschaft einen eigenständigen Beitrag zur Frage von Bildungsgerechtigkeit leisten könnte. |