Kommentar |
Auf 50 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich.
Als der englische Arzt, Philosoph und Pädagoge John Locke im Jahr 1693 betonte, dass ein guter Erzieher stets die Ernährungsweise seiner Schüler im Blick haben müsse, gab er den führenden Aufklärungspädagogen des 18. Jahrhunderts damit ein wichtiges Thema vor: Von den Pietisten bis zu den Philanthropen wurde eingehend bedacht und beschrieben, was junge Menschen idealerweise essen und trinken sollten, um sich frühzeitig an einen gesunden Lebenswandel zu gewöhnen. Dabei wurde schon über den Wert vegetarischer Nahrung nachgedacht – auch aus Gründen der Ethik und des Tierwohls. Gleichzeitig wurde Gemüse und Getreide gegenüber Fleisch und fettreicher Kost der Vorzug gewährt. Erst als Wilhelm von Humboldt im Jahr 1792 als liberaler Denker postulierte, dass sich die öffentliche staatliche Erziehung nicht bevormundend in Fragen der Gesundheit einzumischen habe, ebbte der Diskurs über Ernährungserziehung wieder ab. Im Seminar sollen die wichtigsten pädagogischen Konzepte einer aufgeklärten und gehaltreichen Ernährung besprochen werden.
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Literatur |
Literatur:
John Locke: Some Thoughts Concerning Education [1693]. Hg. von John W. Yolton/Jean S. Yolton. Oxford 1989.
Wilhelm von Humboldt: Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen [1792] (Reclams Universal-Bibliothek), Stuttgart 1986. |