Das Seminar wendet sich dem Verfahrensalltag frühneuzeitlicher Stadt- und Dorfgerichte zu. Im Mittelpunkt stehen Prozessprotokolle, die einen messerscharfen Einblick in Rechtsstreitigkeiten und Gerichtsverfahren geben. Der gezielte Blick auf die untere Gerichtsbarkeit ermöglicht die quellennahe Beschreibung rechtlicher Auseinandersetzungen in der Übergangszeit von einem traditionellen dinggenossenschaftlichen Gerichtsverfahren zu einem gelehrten, schriftlichen Prozessrecht. Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein findet man ganz altertümliche Gerichte, aber auch zahlreiche Mischformen zwischen überkommenen und modernen Elementen. Die Seminarteilnehmer sollen einzelne Rechtsfälle untersuchen (Hausarbeit, Vortrag und Diskussion) und auf diese Weise die Gerichtsverfassung und das Prozessrecht von der praktischen Seite kennenlernen.
Folgende Themen sind noch nicht vergeben:
1. Frühneuzeitliche Niedergerichtsbarkeit im Überblick 6. Brüchtengerichtsbarkeit am Gogericht zur Meest 10. Ratsgerichtsbarkeit in Lübeck 11. Femegerichtsbarkeit in der frühen Neuzeit 12. Weistümer in der frühen Neuzeit
Weitere Themen können nach Absprache bearbeitet werden. Literaturhinweise zu den einzelnen Themen werden nach der Vorbesprechung ausgegeben.
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