Description |
Immer wieder sind Historikerinnen und Historiker gefordert, sich kritisch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, insbesondere wenn es um den Nationalsozialismus und den Völkermord geht. In Ansätzen geschah dies direkt ab 1945, verstärkt aber erst in den 1960er Jahren. Auch die Schuldfrage zum Ersten Weltkrieg löste enorme Debatten aus. 1998 schließlich diskutierte die Historikerzunft erstmals öffentlichkeitswirksam über die eigenen Verfehlungen und Verstrickungen in den Nationalsozialismus. Den klassischen Debatten und strukturellen Problemen geht die Übung nach, auch anhand von unpubliziertem Material aus den Akten des Verbandes der Historiker. |
Literature |
Aleida Assmann, Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik, Bonn 2007; Hartmut Berghoff, Zwischen Verdrängung und Aufarbeitung. Die bundesdeutsche Gesellschaft und ihre nationalsozialistische Vergangenheit in den Fünfziger Jahren, in: GWU, Jg. 50, 1998, S. 96-114; Petra Bock u. Edgar Wolfrum (Hg.), Umkämpfte Vergangenheit. Geschichtsbilder, Erinnerung und Vergangenheitspolitik im internationalen Vergleich, Göttingen 1999; Norbert Frei, Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit, München 19972; Rüdiger Hohls u. Konrad Jarausch (Hg.), Versäumte Fragen. Deutsche Historiker im Schatten des Nationalsozialismus, Stuttgart 2000; Joachim Landkammer u.a. (Hg.), Erinnerungsmanagement. Systemtransformation und Vergangenheitspolitik im internationalen Vergleich, München 2006; Winfried Schulze u. Otto Gerhard Oexle (Hg.), Deutsche Historiker im Nationalsozialismus, Frankfurt 1999; Martin Sabrow u.a. (Hg.), Zeitgeschichte als Streitgeschichte. Große Kontroversen seit 1945, München 2003. |