Description |
Rassismen begegnen uns aktuell in vielen Situationen und Gesellschaften. Es handelt sich dabei um einfache Erklärungen für komplexe soziale Phänomene, etwa soziale Ungleichheit, die immer einen diffamierenden Blick auf die als fremd wahrgenommene Gruppe werfen. „Rasse“-Theorien nehmen eine Essenzialisierung menschlicher Unterschiede vor und verknüpfen dies mit einer Hierarchisierung menschlicher Gruppen. Dies hat weitreichende Folgen für die politische Kultur und soziale Ordnung der jeweiligen Gesellschaft. Die Vorstellung, die Menschen könnten in mehrere, voneinander unterschiedene und feststehende Einheiten unterteilt werden, ist relativ jungen Datums. In der frühen Neuzeit begann der Aufstieg von Rassismen und beschleunigte sich seit dem 18. Jahrhundert. Die Deutung der europäischen Expansion und zunehmender weltweiter Migrationsströme trug dazu wesentlich bei. Ein weiterer Strang des Rassismus ist der aus dem Antijudaismus hervorgegangene Antisemitismus. Die Vorlesung wird die Entstehung von Rassevorstellungen und die verschiedenen Rassismen behandeln. Dabei werden transnationale Aspekte vor allem im Zusammenhang mit Kolonialismen ebenso beleuchtet wie die Folgen von Rassismen in spezifischen historischen Situationen und der Widerstand dagegen. |
Literature |
George M. Fredrickson: Rassismus. Ein historischer Abriss, Hamburg 2004. Imanuel Geiss: Geschichte des Rassismus, Frankfurt 1988. Christian Geulen: Geschichte des Rassismus, München 2007. George L. Mosse: Die Geschichte des Rassismus in Europa, Frankfurt 1990. Karin Priester: Rassismus. Eine Sozialgeschichte, Leipzig 2003. |