Kommentar |
Auf 50 Teilnehmer begrenzte Veranstaltung, Anmeldung erforderlich!
Soziale Arbeit stellt als zentraler, gesellschaftlicher „Hilfeakteur” Beratungsangebote und –leistungen in institutionalisierter (thematisch spezialisierten Beratungsstellen, z.B. Schuldnerberatung, Schwangerschaftsberatung, Erziehungs- und Familienberatung, Ehe- und Paarberatung) und funktionalistisch – als „Querschnittsmethode” – in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern (z.B. ASD, Heimerziehung, offene Kinder- und Jugendarbeit) zur Verfügung. Beratung unterstützt – im Sinne einer sozialen Dienstleistung und einer „Hilfe zur Selbsthilfe” – Ratsuchende bei der Klärung, (Neu-)Orientierung und Bearbeitung ihrer alltäglichen Problemlagen. Sie gilt als zentralste Handlungsmethode der Sozialen Arbeit und ist fester Bestandteil ihres Angebots- und Leistungsspektrums (z.B. im SGB VIII).
In vielen Beratungsstellen zeigt sich allerdings, dass insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene nur schwer erreicht und teilweise kaum (oder gar nicht) als Zielgruppe adressiert und "mitgedacht" werden. Häufiges Argument scheint das "schwierige Beratungs- und Therapiealter" zu sein. Zudem fehlen vielfach Konzepte und Ideen für die beraterisch-therapeutische Arbeit mit Jugendlichen. Dies spiegelt sich auch in der Fachliteratur wieder - konkrete Beratungsansätze und -konzepte sucht man meist vergebens. Hinzu kommt die Frage, welches Verständnis / Bild von Jugend diesen Konzepten zugrunde liegen. Vielfach wird dabei ein eher negatives /defizitorientiertes - normativ aufgeladenes - Bild von Jugend verwendet.
In Anschluss an den 15. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung mit dem thematischen Fokus "Jugend ermöglichen" soll im Seminar diese Zielgruppe als sozialpädagogisch relevant dargestellt werden. Dazu wird neben zentralen Lebens- und Entwicklungsphasen (Entwicklungsaufgaben) auf die Besonderheiten von Jugendberatung - sowohl theorie- als auch praxisorientiert anhand von Fallbeispielen - eingegangen.
Das Ziel des Seminars ist es, den Studierenden einen inhaltlichen Überblick über die Thematik, als auch eine praktische Einführung in das Gestalten und Führen von Beratungsgesprächen (Erstgespräche, Ablauf/Prozess, Fragetechniken, Settings, Grundhaltungen etc.) zu geben. Daher wird neben den theoretischen Inputs (Referate) besonderer Wert auf die praktischen Anteile (angeleitete Übungen, Demonstrationen) gelegt.
Im Seminar werden externe Referenten Einblicke in die Problematik, sowie der konkreten Beratungsarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen geben.
Der Dozent arbeitet in einer Erziehungs- und Familienberatungsstelle und ist daher mit den beraterischen Abläufen vertraut. |