Description |
"Soll der Knoten der Geschichte so auseinander gehn? das Christenthum mit der Barbarei, und die Wissenschaft mit dem Unglauben?" Der Bearbeitung dieses Problems ist Friedrich Schleiermacher (1768-1834) Lebenswerk gewidmet, dessen zweihundertfünfzigster Geburtstag sich am 21. November 2018 jährt. Seine innovativen Lösungen und weitreichenden Einsichten haben ihn zur maßgeblichen theologischen Figur der neuzeitlichen Theologiegeschichte gemacht. Schleiermacher hat nicht allein in den klassischen theologischen Fächern, insbesondere der Dogmatik und Ethik, gearbeitet, sondern interdisziplinär auch in der Philosophie, der Erziehungswissenschaften und Staatslehre. In seinem theologischen und philosophischen Denken hat er wichtige Motive der Aufklärung, des Pietismus, der Romantik und des Idealismus zu einer originellen Synthese zusammengeführt, an der sich die Evangelische Theologie bis heute abarbeitet. Zugleich repräsentiert seine religiöse Biographie das exemplarische Selbstbewusstsein tiefer Frömmigkeit und emanzipativer Bürgerlichkeit. - In dieser Vorlesung werden Leben und Werk Schleiermachers vorgestellt und eine Einführung in seine Hauptwerke geboten. Zugleich wird ein Einblick in die Theologie- und Kirchengeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts gegeben. |
Literature |
Hans-Joachim Birkner, Schleiermacher-Studien, Berlin/New York 1996
Hermann Fischer, Friedrich Schleiermacher, München 2001
Kurt Nowak, Schleiermacher. Leben. Werk und Wirkung, Göttingen 2001
(für eilige Leser) Arnulf von Scheliha, Wie der Mensch Gott erfährt. Zwischen Vernunft und Frömmigkeit. Schleiermachers Antwort auf die Gottesvorstellungen der Aufklärung, in: Gott neu vertrauen. EKD. Das Magazin zum Reformationsjubiläum, Frankfurt am Main, 2016, S. 32 |