Kommentar |
An-erkennung setzt Erkennen voraus. Wer etwas als etwas anerkennt, muss sich Klarheit darüber verschaffen, was diese Anerkennung beinhaltet. So lässt sich soziale Anerkennung als Streben nach der gleichen Achtung als Person fassen, die von Merkmalen absieht, die Unterschiedlichkeit suggerieren – zugespitzt wird Anerkennung von Subjekten als gleichwertig zum kleinsten gemeinsamen Nenner einer auf Chancengleichheit zielenden Sozialtheorie. Das Oberseminar diskutiert diesen klassischen Begriff der Sozialphilosophie anhand dreier Modelle der neueren Diskussion, wie sie von A. Honneth, Ch. Taylor und N. Fraser ausgearbeitet wurden. Diese Ansätze greifen je auf unterschiedliche Weise insbesondere auf die Rechtsphilosophie Hegels zurück, welche den Begriff maßgeblich geprägt hat. Sodann wird mit Falk Wagner eine religionstheoretische Perspektive einbezogen, die Anerkennung auch in sozialethischer Sicht zu einem Leitbegriff entwickelt.
Wir beginnen am ersten Termin mit der Besprechung von: Charles Taylor, Die Politik der Anerkennung, in: ders., Multikulturalismus und der Kampf um Anerkennung. Mit Kommentaren von Amy Gutmann u.a., Frankfurt a.M. 22012 [1992], S. 11-66.
Termine: jeweils 18:00 c.t.: 02.11., 9.11., 30.11., 14.12., 11.01., 25.01. |