Description |
Carl Schmitt (1888-1985) gilt als der umstrittenste deutsche Staatsrechtler und politische Theoretiker des 20. Jahrhunderts. Der von vielen als ‚Kronjurist’ des Dritten Reichs angesehene Jurist steht wie kein zweiter für die Kritik von Liberalismus und Parlamentarismus. Bereits in der Weimarer Republik hat seine Kritik am bestehenden politischen System Deutschlands die Geister geschieden, zugleich aber auch die Verteidiger der modernen Demokratie zu einem vertieften Verständnis von Parlamentarismus und Rechtsstaatlichkeit angeregt. Schmitts Erbe wirkte bis in die Gründungsgeschichte der Bundesrepublik fort und hat führende Intellektuelle in Westdeutschland während der 1950er und 1960er Jahre geprägt.
In der Übung sollen zentrale Schriften Schmitts gelesen und kritisch diskutiert werden, auch im Hinblick auf gegenwärtige populistische Angriffe auf Parlamentarismus und Rechtstaatlichkeit. |
Literature |
Carl Schmitt, Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus (1923), seitdem mehrere Nachdrucke; ders. Positionen und Begriffe im Kampf mit Weimar – Genf – Versailles, 1923-1939 (1940), seitdem mehrere Nachdrucke; Stefan Breuer, Carl Schmitt im Kontext. Intellektuellenpolitik in der Weimarer Republik, Berlin 2012; Reinhard Mehring, Carl Schmitt – Aufstieg und Fall. Eine Biographie, München 2009. |