Description |
Das Werk Pierre Bourdieus (1930-2002) gilt bis heute sowohl innerhalb der theoretischen als auch der empirischen Forschung der Soziologie unbestritten als „klassisch”. Es weist zahlreiche Facetten auf: neben der Erschließung wesentlicher gesellschaftlicher Teilbereiche sind eine gewisse Autonomie im Umgang mit Methoden und innovative, wegweisende theoretische Analysen (zum Beispiel zum Begriff des Habitus und der Praxistheorie) zu nennen. Ein vertiefter Einblick in diesen „Klassiker” gewährleistet einen Nachvollzug der Entwicklung von Theoremen, die z.T. ihre Ausgangspunkte in einer Krisensituation (im Algerien der späten 50er Jahre), im Strukturalismus und in der deutschsprachigen Soziologie haben. Ziel des Seminars ist es, ausgehend von der Lektüre des Buches „Entwurf einer Theorie der Praxis auf der Grundlage der kabylischen Gesellschaft” in dieses Werk einzuführen und werkgenetisch die Entwicklungen des Habitusbegriffs, der Praxistheorie und der theoretischen Implikationen der Sozialstrukturanalyse zu erarbeiten. Die Anschaffung von „Entwurf einer Theorie der Praxis auf der Grundlage der kabylischen Gesellschaft” (Frankfurt am Main: Suhrkamp 1979, 20,- €) wird empfohlen. |