Kommentar |
Das Seminar bietet eine Einführung in die Methodologie und die Methodik der Grounded Theory als einen der umfassendsten und bestentwickeltsten Ansätze der qualitativen empirischen Sozialforschung, der eine breite Anwendung in vielfältigen Bereichen der Erforschung der mitmenschli-chen Beziehungen und sozialen Prozessen findet wie in der Milieuforschung, der Familien- und Bildungsforschung, Migrationsforschung, Generations- und Genderforschung, Ungleichheitsfor-schung, in der Erforschung von positionellen sozialen Strukturen, Autoritäts- und Machtgefügen sowie der Normierung von sozialen Beziehungen. Im ersten Teil des Seminars werden die Grund-lagen der Grounded Theory aus ihren soziologischen Kontexten des Interaktionismus, Pragmatismus und der Phänomenologie erörtert. Im zweiten Teil werden anschließend die wichtigsten Kon-zepte der Grounded Theory diskutiert, indem wir uns zugleich in das besondere Verfahren des permanenten Vergleichs bei der Generierung von Codes und der Verdichtung von Daten und ihrer Generalisierung einüben. Es besteht die Möglichkeit für einzelne Explikationen der Methode der Grounded Theory am vorhandenen empirischen Material in kleinen Projektgruppen. Konkrete Lite-raturangaben sind dem Seminarprogramm zu entnehmen. |
Literatur |
Anselm Strauss, Grundlagen qualitativer Sozialforschung, 1991; W. Pomowski, Das Pädagogische Psychodrama in besonderen Bildungsgängen. Eine Grounded-Theory-Studie bei benachteiligten Jugendlichen, EUSL-Verlag, 2006; B. Hildenbrand, Fallrekon-struktive Familienforschung, 2005; B. Hildenbrand, Alltag als Therapie, 1991; G. Riemann, Fremd-werden der eigenen Biographie, 1987; Fr. Schütze, Verlaufskurven des Erleidens als Forschungs-gegenstand der interpretativen Soziologie, in: Krüger&Marotzi, Erziehungswissenschaftliche Bio-graphieforschung. Studien zur Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, 1999. |