Kommentar |
Obwohl das Christentum erst zu Beginn des 4. Jhs. n. Chr. den Status einer religio licita, einer erlaubten Religion, erhielt, verhielt sich der römische Staat gegenüber den frühen Christen zunächst grundsätzlich tolerant. Dennoch können im Verlauf der ersten drei nachchristlichen Jahrhunderte gegen die Christen gerichtete staatliche Erlasse und Repressalien ebenso wenig übersehen werden wie einzelne Christenverfolgungen. Die Vorlesung möchte deren Anlässe und Ursachen klären sowie die Situation der frühen Christen in Staat und Gesellschaft der vorkonstantinischen Zeit analysieren.
Quellengrundlagen: P. Guyot/R. Klein, Das frühe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen, Bd. 1: Die Christen im heidnischen Staat; Bd. 2: Die Christen in der heidnischen Gesellschaft, 1997 (zuerst 1993-1994).
Literatur: J. Moreau, Die Christenverfolgung im Römischen Reich, 19712; R. Klein (Hg.): Das frühe Christentum im römischen Staat, WdF 267, 1971; J. Molthagen, Der römische Staat und die Christen im zweiten und dritten Jahrhundert, 19752; K. Bringmann, Christentum und römischer Staat im ersten und zweiten Jh. n. Chr., GWU 29 (1978) 1 ff.; H. D. Stöver, Christenverfolgung im Römischen Reich: ihre Hintergründe und Folgen, 1987; J. Molthagen, Christen in der nichtchristlichen Welt des Römischen Reiches der Kaiserzeit (1.–3. Jahrhundert n. Chr.), 2005; B. Bleckmann, Zu den Motiven der Christenverfolgung des Decius, in: Deleto paene imperio Romano. Transformationsprozesse des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert und ihre Rezeption in der Neuzeit. Hg. v. K.-P. Johne u.a., 2006, 57 ff.; K. Piepenbrink, Antike und Christentum, 2007. |