Kommentar |
Zahlreiche Reisende aus dem Reich besuchten im 16. und 17. Jahrhundert Rom: Pilger, deren Ziel der Besuch der Gräber der Apostelfürsten Petrus und Paulus oder der Erwerb des Heilig-Jahrs-Ablasses war; Gelehrte, die sich für die antiken Monumente der Stadt interessierten; Adlige auf Kavalierstour; konversionswillige Protestanten; Gesandte aus dem Reich, die in politischen und kirchlichen Angelegenheiten beim Heiligen Stuhl vorsprachen. Hinzu kamen Deutsche, die länger in Rom blieben: Studiosi, die hier ihre theologische Ausbildung absolvierten; Kleriker und Ordensleute, die in der Ewigen Stadt kirchliche und kuriale Ämter bekleideten.
Die Lehrveranstaltung stellt deutsche Romreisende und „deutsche Römer“ aus dem 16. und 17. Jahrhundert vor; zugleich beschäftigt sie sich mit den Reiseberichten und dem Rombild der deutschen Rombesucher und mit jenen römischen Einrichtungen, deren Tätigkeit sich auf die Deutschen in Rom bezog (Collegium Germanicum, Santa Maria dell’Anima, Campo Santo Teutonico).
Die Teilnahme an dem Hauptseminar setzt die Bereitschaft zur Übernahme eines Referates voraus. |
Literatur |
Literatur: Martin Disselkamp, „Nichts ist, Rom, dir gleich.“ Topographien und Gegenbilder aus dem mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa (Stendaler Winckelmann-Forschungen 10), Ruhpolding 2013; Erwin Gatz, Rom IV. Seit Gregor dem Großen bis zur Neuzeit, in: Gerhard Müller (Hg.), Theologische Realenzyklopädie, Bd. 29, Berlin/New York 1998, S. 365-379; Hubert Jedin, Rom und Romidee im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation, in: Ders., Kirche des Glaubens. Kirche der Geschichte. Ausgewählte Aufsätze und Vorträge, Bd. I: Kirchengeschichtsschreibung. Italien und das Papsttum. Deutschland, Abendland und Weltkirche, Freiburg/Basel/Wien 1966, S. 143-152; Alexander Koller, „Bayerische Römer“. Politisch, religiös und kulturell motivierte Annäherungen an die Ewige Stadt in der Neuzeit, in: Hans-Michael Körner/Florian Schuller (Hg.), Bayern und Italien. Kontinuität und Wandel ihrer traditionellen Bindungen, Lindenberg im Allgäu 2010, S. 208-232; Eric-Oliver Mader, Reiseziel, Referenzrahmen, Konversionsort: Rom und die deutschen Fürstenkonvertiten, in: Ricarda Matheus/Elisabeth Oy-Marra/Klaus Pietschmann (Hg.), Barocke Bekehrungen. Konversionsszenarien im Rom der Frühen Neuzeit (Mainzer Historische Kulturwissenschaften 6), Bielefeld 2013, S. 91-114; Peter Schmidt, Das Collegium Germanicum in Rom und die Germaniker. Zur Funktion eines römischen Ausländerseminars (1552-1914) (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom 56), Tübingen 1984; Ulrich Seelbach, Humanistische Bildungsreise in die antike Welt: Roland von Waldenburg in Italien (1566-1567), in: Xenja von Ertzdorff/Gerhard Giesemann unter Mitarb. v. Rudolf Schulz (Hg.), Erkundung und Beschreibung der Welt. Zur Poetik der Reise- und Länderberichte, Amsterdam/NewYork 2003, S. 135-162. |