Vor 82 Jahren wurden im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ auch in Münster mehr als 1000 Bücher auf dem Schlossplatz verbrannt. Organisiert von der Deutschen Studentenschaft waren es vor allem die Studierenden, welche die Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 in 22 deutschen Universitätsstädten durchführten. Hierdurch wurde die systematische Verfolgung von Gegner*innen des NS-Regimes und jüdischen, pazifistischen, marxistischen sowie kritischen Stimmen weiter vorangetrieben.
Auch heute noch sind rechtsextreme und nationalistische Einstellungen und Verhaltensweisen, die auf die Unterdrückung von „Andersdenkenden“ und „Außenstehenden“ abzielen, nach wie vor in unserer Gesellschaft vorhanden; daher verliert eine Beschäftigung mit den damaligen Taten nicht an Relevanz.
Im ersten Teil des Seminars stehen daher die gemeinsame Erarbeitung des historischen Geschehens und Kontextes und die Auseinandersetzung mit den dahinterstehenden Motiven im Mittelpunkt. Auch die bisherige Aufarbeitung und Erinnerungskultur als solche werden dabei nicht außer Acht gelassen.
Der zweite Teil des Seminars widmet sich anschließend den verbrannten Werken und Schicksalen der verfolgten Autor*innen und soll mit einer Schreibwerkstatt abgeschlossen werden, um eine intensive und kreative Auseinandersetzung mit dem Gelesenen zu ermöglichen. Darüber hinaus wird die Möglichkeit einer Veröffentlichung bzw. öffentlichen Präsentation der Ergebnisse geboten.
Eine Übersicht über die verbotenen Werke bietet z.B. die Bibliothek verbrannter Bücher des Moses Mendelssohn Zentrums:http://www.verbrannte-buecher.de/?page_id=7
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