Kommentar |
Als Phänomenen gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse kommt sozialen Bewegungen, in deren Aufkommen und Abflauen sich Prozesse gesellschaftlicher (Des-)Integration in besonderer Weise abbilden, eine wichtige Bedeutung für die Analyse moderner Gesellschaften und deren Wandel zu. Eine sozialwissenschaftliche Beschäftigung mit sozialen Bewegungen, die in der englischsprachigen Sozialwissenschaft unter der Bezeichnung "Social Movement Research" etabliert ist, kommt indessen nicht ohne empirische Arbeit aus. Deshalb bietet das Seminar eine systematische Einführung in wichtige Methoden und Techniken der empirischen "Bewegungsforschung" und damit in Verbindung stehenden theoretisch-methodologischen Ansätzen (z.B. Surveys, formale Modelle, Diskursanalysen, Interviews, teilnehmende Beobachtung, Fallstudien, Netzwerkanalysen, historische Methoden, Protest-Event-Analysen, Organisationsanalysen). Im Rahmen eines in der Veranstaltung durchzuführenden kleinen "Forschungsprojekts" zur historisch und international vergleichenden Analyse sozialer Bewegungen sollen ausgewählte empirische Methoden und theoretische Ansätze exemplarisch angwendet werden. Die Projektarbeit soll durch eine eigene Webseite unterstützt werden, auf der neben einem einführenden Überblick über Methoden und Theorien des "Social Movement Research" die Ergebnisse der Projektarbeit zusammengetragen und präsentiert werden sollen. |
Literatur |
Klandermann, B./Staggenborg, S. (Ed.) 2002: Methods of Social Movement Research, Minnesota;
Tilly, Ch. 2004: Social Movements 1768-2004; Raschke, J. 1988: Soziale Bewegungen. Ein historisch-systematischer Grundriss, Frankfurt/M. |