Kommentar |
Amerika war der erste Kontinent, der von europäischen Mächten kolonisiert wurde, und es war ebenfalls die erste Weltregion, die sich von dieser kolonialen Herrschaft emanzipierte. Die Unabhängigkeit stellte für alle amerikanischen Länder eine entscheidende Phase dar, wurde doch hier der Grundstein für nationalstaatlich verfasste Gemeinwesen gelegt, die sich zudem anders als in Europa zu dieser Zeit fast alle als Republiken konstituierten. Während die US-amerikanische Unabhängigkeitsbewegung schon lange als Teil des Zeitalters der Revolution gilt, wird dies erst neuerdings ebenfalls für Lateinamerika diskutiert. Das Seminar will den Unabhängigkeitsprozess in Lateinamerika unter dieser neuen Perspektive in den Blick nehmen. Mit „Unabhängigkeitsprozess“ sind dabei nicht nur die Auseinandersetzungen zwischen Spanien und den Kolonien gemeint, sondern eine längere Phase von der späten Kolonialzeit bis zur frühen Staatsbildung, ca. von 1780-1830. Um einen vertieften Einblick in die Entwicklungen zu erhalten, soll exemplarisch vorgegangen werden. Neben einer Hausarbeit und einer mündlichen Präsentation sind die Bereitschaft zu eigenständigem und kooperativem Lernen sowie eine regelmäßige Beteiligung an den Diskussionen im Plenum Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme am Seminar. |
Literatur |
Literatur: Adelman, Jeremy: Sovereignty and Revolution in the Iberian Atlantic. Princeton/Oxford 2006, Chambers, Sarah C.; Chasteen, John Charles (Hg.): Latin American Independence. An Anthology of Sources, Indianapolis/Cambridge 2010, Rinke, Stefan: Revolutionen in Lateinamerika, München 2010, Rodríguez O, Jaime E.: The Emancipation of America. In: American Historical Review 105 (2000), S. 131–152. Rodríguez O, Jaime E.: The Independence of Spanish America, Cambridge 1998 |