Kommentar |
Die Einführung in die methodischen systematisch-theologischer Texterschließung erfolgt am Beispiel von ethischen Texten von Paul Tillich (1886-1965), der zu den berühmtesten und wirkungsmächtigsten Theologen des 20. Jahrhunderts gehört. Tillichs Texte zu ethischen Themen werden wenig beachtet, sind aber originell und bis heute aktuell. Schon früh ist Tillich mit seinen Beiträgen zum Religiösen Sozialismus hervorgetreten und hat darin Themen der politischen Ordnung mit denen der Wirtschaftsethik miteinander verknüpft. Im amerikanischen Exil hat während des Zweiten Weltkrieges ethisch fundierte Vorschläge zur Gestaltung der Nachkriegsordnung in Deutschland und Europa unterbreitet. Er gehört zu den Entdeckern der ethischen Leistungsfähigkeit des Begriffs der Gerechtigkeit. |
Literatur |
Paul Tillich, Christentum und soziale Gestaltung. Frühe Schriften zum Religiösen Sozialismus, Stuttgart 1962 (GW II)
Paul Tillich, Das religiöse Fundament moralischen Handelns. Schriften zur Ethik und zum Menschenbild, Stuttgart 1965 (GW III)
Religion und Politik, hg. von Christian Danz, Werner Schüßler und Erdmann Sturm, Wien 2009 (Internationales Jahrbuch für die Tillich Forschung, Bd. 4),
Erdmann Sturm, Tillichs religiöser Sozialismus im Rahmen seines theologischen und philosophischen Denkens, in: ebd., S. 15-34.
Arnulf von Scheliha, Protestantische Ethik des Politischen, Tübingen 2013, S. 154-192. |