Description |
Rembrandt gilt als ein Maler, der sich radikal gegen den Zeitgeist richtete. Gerade in seinem Spätwerk – ziemlich früh angesetzt von 1652 bis ins Todesjahr 1669 – zeigt sich diese Radikalität besonders. Kürzlich haben das Amsterdamer Rijksmuseum und die Londoner National Gallery mit ihrer grandiosen Schau zum späten Rembrandt wieder mal Publikumsrekorde gebrochen. Im Hauptseminar werden wir uns dem gesamten Schaffen des Künstlers widmen, um diesen erstaunlichen Weg nachzuzeichnen: Seine Leidener Frühzeit, die „goldenen“ Amsterdamer Jahre, bevor schließlich das Spätwerk in den Mittelpunkt rückt, in dem sich die Technik nochmals wandelte. Mit dem Palettmesser schmierte er die Ölfarben auf die Leinwände wie ein Maurer den Putz. Dann kratzte er mit dem Pinselstiel in die nasse Farbe, wie es im späten 20. Jahrhundert Karl Otto Götz oder auch Gerhard Richter machten. Er verwischte Konturen und skizzierte Körper und Kleidung oft nur silhouettenhaft. Zugleich fand Rembrandt für wohl bekannte ikonographische Muster neue Darstellungsweisen, die eine zumeist sehr intime Sicht auf das religiöse oder mythologische Geschehen eröffnen. Zur Vorbereitung auf das Hauptseminar und die Referate empfehle ich dringend, Werke von Rembrandt im Original zu studieren: Köln, Berlin, Amsterdam, Den Haag sind gut erreichbar! Zur Vorbereitung empfehle ich zudem die Publikationen von Christian Tümpel, Gary Schwartz und Ernst van de Wetering sowie die neuesten Ausstellungskataloge. |