In diesem Seminar zur Intersubjektivtät werden unterschiedliche, teilweise auch unvereinbare Konzeptionen eines der wohl wichtigsten Grundbegriffe der soziologischen Theorie erörtert.
Die klassisch phänomenologischen Konzeptionen der Intersubjektivität (Husserl, Sartre, u.a.), welche Subjektivität und die Struktur des Bewusstsein aus der Ersten-Personen-Perspektive
primär setzen, um erst sekundär von einer intersubjektiv geteilten Welt ausgehen zu können, stehen den von vornherein dyadischen, pragmatistischen Perspektivierungen auf Intersubjetivität entgegen (Mead, Joas).
Von einer vergleichenden Perspektive ausgehend lassen sich Schwächen und Stärken einzelner Theorien und ganzer Paradigmen verstehen, die die Frage nach der Intersubjektivität ganz unterschiedlich beantworten.
Fragen könnten folgendermaßen lauten: Wie wird Intersubjektivität im jeweiligen Ansatz erklärt und wo liegen Inkommensurabilitäten zu anderen Ansätzen? Wie lässt sich Intersubjektivität von Interaktion oder Milieuzugehörigkeit abgrenzen? Ist Intersubjektivität notwendig an (eine) Praxis gebunden? Und inwiefern gibt es überhaupt „echte“ Intersubjektivität angesichts gesteigerter Individualität und gesellschaftlicher Fragmentierung? |