Kommentar |
Obwohl Migration Hoffnung zu machen scheint für ein erfolgversprechendes Verhältnis von Abeitsmarkt und Wirtschaftswachstum, begegnen ihr alltagsweltliche wie auch politische Diskussionszusammenhänge mit Mißtrauen, mit scheinbar guten Gründen für eine territoriale Grenzen absichernde EU-Politik, mit scheinbaren Fakten über die Motive für Migration seitens der Personen, die als Migrant_innen bezeichnet werden (dies zeigt sich z. B. in den Unterscheidungen zwischen regulärer und irregulärer Migration, oder beispielsweise zwischen Wirtschafts- und Klimamigration).
Unklar ist bei diesen Diskussionen, wie auch in sozialwissenschaftlichen Ansätzen zu Migration, inwiefern Migration gleichermaßen als strukturell bedingtes wie auch als lebensweltliches Phänomen begriffen werden kann. Dies betrifft Ansätze der Phänomenologie der Fremdheit, Studien zur Transmigration, die Flüchtlingsforschung, Studien zur arbeitsmarktbedingten Migration und allgemein eine Soziologie der Interkulturalität. Das Seminar führt daher sowohl ein in Ansätze, die die lebensweltliche Erfahrungsebene von Migration ins Zentrum stellen (Phänomenologie des Fremden, Forschungen zur Lebenswelt von MigrantInnen), in Ansätze, die sich mit dem Thema der strukturellen Bedingtheit von Inklusion (z. B. Studien zu Transnationalismus und Migration) befassen und in Ansätze, die sich kritisch mit dem Migrationsdiskurs auseinandersetzen (insb. Kommen hier postkolonialistische Ansätze in Betracht). |
Literatur |
Literatur zur Einführung
Han, Petrus (2005): Soziologie der Migration. Erklärungsmodelle, Fakten, politische Konsequenzen, Perspektiven. Stuttgart: Lucius & Lucius (2. Auflage).
Oltmer, Jochen 2012: Globale Migration. Geschichte und Gegenwart. Beck, München
Oswald, Ingrid 2007: Migrationssoziologie. UVK, Konstanz
Pries, Ludger 2001: Internationale Migration. Transcript, Bielefeld |