Kommentar |
Fast jeder moderne politische Philosoph hat mit der Idee eines Naturzustands gearbeitet. Und fast jeder hat dabei seine eigene Vorstellung davon entwickelt, wie jener staatsfreie Zustand zu denken ist. Aus methodologischer Perspektive drängt sich daher Frage auf, warum bislang kein kontrollierbares Verfahren gefunden ist, das die Konzeption des Naturzustands von den Vorlieben des Theoretikers befreit. Angesichts der Tatsache, dass Klassiker der Politischen Philosophie gerade aufgrund ihrer differierenden methodologischen Standpunkte zu verschiedenen materialen Überzeugungen gekommen sind, lohnt es sich, die Grundbedingungen politisch-philosophischer Theoriebildung gesondert zum Gegenstand der Reflexion zu machen. Dabei deckt die Frage nach mehr oder minder überzeugenden Entwürfen des staatsfreien Zustands lediglich einen Teilbereich der grundlegenderen Frage nach dem Verhältnis von philosophischer Theorie und den Ergebnissen empirisch arbeitender Wissenschaften ab. Wie verhält sich die Legitimation politischer Herrschaft zum darstellenden Verständnis von Staat und Macht? Wodurch wird die Reflexion über staatliche Herrschaft philosophisch? Wodurch wird sie wissenschaftlich? Muss Politische Philosophie überhaupt wissenschaftlich sein? Zu welchem Zweck betreiben wir überhaupt Politische Philosophie? Die Erörterung dieses Themenkomplexes wird sich in erster Linie auf die Lektüre und Analyse von (überwiegend englischsprachigen) Texten stützen. Vorkenntnisse in Politischer Philosophie sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte ist unverzichtbar. In der obligatorischen Auftaktsitzung werden die Einzelheiten zum Erwerb von Leistungspunkten erläutert. Die Textauswahl wird als Kopiervorlage und, soweit zulässig, in elektronischem Format bereitgestellt. |