Hans Joas legt mit der "Kreativität des Handelns" (1996) die Grundzüge einer pragmatischen Handlungstheorie vor. Das vorherrschende Modell des rationalen und des normativ orientierten Handelns, erscheint damit als hochgradig ergänzungsbedürftig: Das Modell des kreativen Charakter menschlichen Handelns führt zu weitreichenden Konsequenzen für die Handlungstheorie, die gegenüber den noch konventionellen Vorstellungen vom Handeln, entscheidende Verfeinerungen erfährt.
Das Seminar will sich darin üben, stillschweigende Annahmen "konventioneller" Handlungstheorien (wie die Gleichsetzung von Intentionalität mit Zweckorientierung, die Unterstellung einer Instrumentalisierbarkeit des Körpers und von Individualautonomie) zu erkennen und zu revidieren.
Wir wollen uns in ideengeschichtlicher, systematischer und anwendungsbezogener Hinsicht besonders diesem Werk widmen und darüber hinaus ein paar Seitenblicke in Joas´ neustes Werk “Die Sakralität der Person - Eine neue Genealogie der Menschenrechte“ (2011) wagen.
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