Die Aufgabe der Umweltsoziologie ist es unter anderem, Fragen nach gesellschaftlichen Risiken zu beantworten. Dabei handelt es sich um die derzeit am vermutlich schnellsten wachsende "Bindestrich-Soziologie", die vor allem drängende Probleme in den Bereichen Klimawandel, Ressourcenknappheit und Bevölkerungswachstum thematisiert. In dieser Einführung werden wir uns mit genau diesen Themenschwerpunkten in globaler, nationaler und lokaler Perspktive befassen und dabei auch die Rolle gesellschaftlicher Beteiligungsprozesse sowie die der Umweltbildung näher betrachten. Die zentrale Frage bei alldem lautet: Ist ökologischer Wandel eigentlich grundsätzlich möglich - oder würde er, nähme man ihn wirklich ernst, mit den Grundfesten unserer Sozial- und Wirtschaftsordnung kollidieren? Können und werden sich unsere Lebensformen also grundlegend ändern? Und falls ja: passiert dies "by design or by desaster?" (Paech)
Vor dem Hintergrund dieser Ausgangssituation werden wir auch selber handlungsaktiv werden im kommunalen Raum. Das bedeutet: Voraussichtlich und abhängig von einigen Rahmenbedingungen werden wir uns sehr konkret und handlungspraktisch mit der Frage danach beschäftigen, wie vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Entwicklung die »Zukunftsfestigkeit Münsters« befördert werden kann. Oder anders formuliert: Unser Handlungsfeld wird nicht nur der Sch 5 und Stoff und Thema wird nicht allein theoretischer Natur sein.
Diekmann, A./Preisendörfer, P., Umweltsoziologie. Eine Einführung, Hamburg 2001