Kommentar |
Die Veranstaltung ist auf 35 Teilnehmer begrenzt, Anmeldung erforderlich.
„Aus den Schulaufführungen hat sich, kurz gefaßt, das gesamte deutsche Theaterwesen entwickelt." – Es trifft zwar zu, dass, wie Emil Riedel schreibt, die ersten deutschen Berufsschauspieler im 17. Jahrhundert Studenten, ihre Prinzipale Schulmeister, ihre Stücke Schulkomödien waren und auch ihr Spiel demjenigen auf den Bühnen des Schultheaters glich. Aber Vorbilder des professionellen, gewerblichen Theaterwesens in Deutschland waren die englischen Komödiantentruppen gewesen. Auch wenn Riedels Behauptung in ihrer Pauschalität eher zu bezweifeln ist, hebt sie gleichwohl die nicht zu unterschätzende kultur- und bildungspolitische Bedeutung des Schultheaters hervor: Schultheater waren die ersten Theaterschulen in Deutschland, die in Anlehnung an das Bildungsideal der Rhetorik ihre Schüler für das "theatrum mundi", das Theater der Welt vorbereitete. Als aber die Metapher des Welttheaters sowie das Schultheater im Verlaufe des 18. Jahrhunderts an Bedeutung verloren, übertrug sich der pädagogische Auftrag auf die Schaubühne der Aufklärung: Sie wurde zur „Schule der Tugend und der Sitten“ (Wieland), zu einer „Schule der moralischen Welt“ (Lessing) , kurz: zu einer „moralische[n] Anstalt“ (Schiller) erklärt. Im Seminar sollen diese "half-hidden cultural transactions" (Stephen Greenblatt) zwischen Schulbühne und Schaubühne verfolgt werden. |
Bemerkung |
Module:
M1/MB2 (MA of Arts EW), TEB (MEd G BilWiss), TEB (MEd HRGe BilWiss), TEB (MEd Gym/Ges BilWiss), TEB (MEd Gym/Ges Modellversuch)
Geöffnet für das Studium im Alter |
Leistungsnachweis |
In der Veranstaltung ist der Erwerb von Leistungspunkten möglich über:
Aktive Teilnahme (60 wl, 2 LP), Schriftliche Präsentation (90 wl, 3 LP), Referat mit Thesenpapier (60 wl, 2 LP), Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (90 wl, 3 LP), Mündliche Prüfung 30 min. (90 wl, 3 LP), Hausarbeit (90 wl, 3 LP oder 120 wl, 4 LP) |