Description |
Do 10-12, ULB 1 Beginn: 16.04. Diego Velázquez gilt als Paradigma des Hofkünstlers im spanischen „Siglo de Oro“, dem „Goldenen Zeitalter“ im 17. Jahrhundert. Der Hofmaler des Königs Philipp IV., der zudem zum Bauleiter verschiedener königlicher Projekte ernannt wurde und auf seiner zweiten Italienreise Gemälde und antike Statuen für den königlichen Hof erwerben sollte, konnte in die höchsten gesellschaftlichen Schichten aufsteigen, nobilitiert schließlich durch die Aufnahme in den ehrwürdigen Orden der Santiago-Ritter. Im Proseminar werden einerseits die sozialhistorischen Aspekte dieser erstaunlichen Karriere und andererseits die damit einhergehenden Variationen und Möglichkeiten künstlerischer Ausdruckskraft im Zentrum stehen. Neben den zahlreichen Porträts (vor allem jene von Mitgliedern der spanischen Königsfamilie) werden uns seine Werke mit religiösen Themen sowie die Genre- und Historienmalerei interessieren, immer mit Blick auf die großen italienischen und flämischen Maler (Tizian, Rubens etc.) sowie auf die Zeitgenossen in Spanien, die teilweise in regelrechten Wettbewerben mit Velázquez konkurrierten: Jusepe de Ribera, Bartolomé Esteban Murillo, Francisco de Zurbarán oder Alonso Cano. |
Literature |
Jonathan Brown, Velázquez. Painter and Courtier, New Haven / London 1986 (dt. Ausgabe: München 1988); Jonathan Brown, The Golden Age of Painting in Spain 1500 - 1700, New Haven / London 1991; Victor I. Stoichita, Etikette, Psychologie, Sinnlichkeit – Diego Velázquez, in: Vision oder Wirklichkeit – Die spanische Malerei der Neuzeit, hrsg. v. H. Karge, München 1991, S. 122-141; Martin Warnke, Hofkünstler. Zur Vorgeschichte des modernen Künstlers, Köln 1985; Velázquez, Ausstellungskatalog, Museo del Prado, Madrid 1990; Velázquez-Rubens-Lorrain – Malerei am Hof Philipps IV., Ausstellungskatalog, Bonn 1999 |