Die Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden scheint in den Diskursen um kompetenzorientierte Lehrpläne, standardisierte Leistungsbewertungen und pädagogische Professionaliserungstendenzen an Bedeutung zu verlieren. Relationale Lerntheorien hingegenen sehen das Gegenüber - egal ob Person oder Sache - als essentiell für jede Form des Lernens an. Was heißt das nun für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen?
Gerade Bewegung, Spiel und Sport bieten der Beziehungsgestaltung besondere Möglichkeiten. In der hohen Emotionalität, der Verknüpfung von motorischem, kognitiven und sozialen Lernen sowie der körperlichen Interaktion stellen sich immer wieder Bezüge zum Gegenüber - und so auch zum Sportlehrer, Übungsleiter oder Trainer - her. Wie lässt sich mit diesem durchaus nicht immer positivem Bezug in Schule und Verein umgehen?
Im ersten Teil des Seminar sollen u.a. psychologische, psychoanalytische, soziologische und lehr-lern-theoretische Perspektiven auf pädagogische Beziehungen eingenommen und vor dem Hintergrund von Sportuntericht und außerschulischem Sport reflektiert werden.
Diese Perspektiven sollen im zweiten Teil des Seminars als Grundlage für eine durchzuführende Befragung im Sportunterricht, Sporverein oder anderen sportlichen Settings dienen. Die Ergebnisse werden im Seminar vorgestellt und diskutiert. |