Kommentar |
Di. 10-12, in der Baracke
Michel Foucault: Lektürekurs zu „Die Geburt der Biopolitik“ Geschichte der Gouvernementalität II.
Michel Foucault ist einer der kreativsten Denker des 20. Jahrhunderts. Nicht zuletzt durch die Neubesetzung vieler seiner Werke, welche bisher oft nur in französischer Sprache vorlagen, hat sich in den letzten Jahren ein reges Interesse an seinen Arbeiten entwickelt. Die Geschichte der Gouvernementalität ist hier schon fast so etwas wie ein Klassiker. Es handelt sich hierbei um eine zweibändige Buchreihe, welche Transkriptionen von Foucaults Vorlesungen in den späten 1970er Jahren sind. Foucault befasste sich in dieser Zeit insbesondere mit der Frage, was politische Macht ist und wie sie sich im Übergang von der Vormodernen zur Modernen gewandelt hat. Die Zusammensetzung des Wortes Gouvernementalität aus Mentalität und Governance verweist bereits auf eine zentrale politikwissenschaftliche Frage: Welcher Mentalität oder Geisteshaltung bedarf es, um im modernen Staat zu regieren und selbst regiert zu werden? Dieser Frage soll sich anhand der Lektüre der Geschichte der Gouvernementalität angenähert werden. Nachdem im Sommersemester der erste Teil der Vorlesung bereits durch einen Lektürekurs erarbeitet wurde, folgt nun mit „Die Geburt der Biopolitik“ der zweite Teil. Dieser Kurs kann selbstredend auch ohne Vorkenntnisse Besucht werden. Wichtig ist die Bereitschaft aller Teilnehmer, sich in die Materie Stück für Stück einzulesen und mit anderen Studierenden über die Inhalte zu Diskutieren. Denn das Studium der Geisteswissenschaften ist kein „Einzelkampf“, sondern eine gemeinschaftlich-soziale Aktivität.
Am Kurs kann natürlich aus Interesse teilgenommen werden, aber es können selbstverständlich auch CPs erworben werden: 0-2 CP für die aktive Teilnahm, für 3-4 CPs muss ein Referat gehalten werden und eine Prüfungsleistung (5 CP, oder mehr) erfordert zusätzlich eine Hausarbeit.
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