Description |
Die Gesellschaft des deutschen Kaiserreiches ist geprägt von rapiden wirtschaftlichen und sozialen Veränderungsprozessen wie Industrialisierung und Urbanisierung einerseits und politischen Restriktionen andererseits. In diesem Spannungsfeld wurde das Militär zu einem der entscheidenden Identitätsmerkmale der Gesellschaft. Die Übung untersucht, wie dieser prägende Einfluss des Militärischen zu erklären ist und welche Konsequenzen sich daraus für den gesellschaftlichen Alltag ableiteten. Neben der Vorgeschichte des Kaiserreiches werden dazu die Trägergruppen und Rituale militärischer Gesellschaftsvorstellungen in den Blick genommen. Im Anschluss daran wird die Frage erörtert, welchen Einfluss diese Konzepte auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche, insbesondere auf den Umgang mit Gewalt, hatten. Schließlich wird vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs eruiert, welche Alternativen, beispielsweise von Friedensgruppen, propagiert wurden und warum sie sich nicht durchzusetzen vermochten. Die Übung richtet sich an Studierende aller Semester. |
Literature |
Jost Dülffer/Karl Holl (Hg.), Bereit zum Krieg, Kriegsmentalität im wilhelminischen Deutschland 1890-1914, Göttingen 1986; Roger Chickering, Imperial Germany and a World without War. The Peace Movement and German Society 1892-1914, Princeton 1975; Oliver Müller/Cornelius Torp (Hg.), Das Deutsche Kaiserreich in der Kontroverse. Probleme und Perspektiven, Göttingen 2008. |