Kommentar |
Mit der Abwehr der zweiten Türkenbelagerung 1683 und der anschließenden Rückeroberung weiter Teile Osteuropas durch die habsburgischen Truppen begann der Aufstieg der kaiserlichen Haupt- und Residenzstadt Wien zu einer der glanzvollsten Kunstmetropolen Europas, eine Stellung, die in Reiffenstuels Begriff der "Vienna gloriosa" (1703) eine griffige Formulierung fand. Träger dieses enormen künstlerischen Aufschwungs, der mit so herausragenden Künstlerpersönlichkeiten wie Johann Bernhard Fischer von Erlach, Johann Lukas von Hildebrandt, Johann Michael Rottmayr oder Lorenzo Mattielli verknüpft ist, war, anders als etwa im zeitgenössischen Frankreich, zunächst der Adel, der vor allem in Niederösterreich, Böhmen und Mähren begütert war. Erst später und eher zögerlich ergriff auch das habsburgische Kaiserhaus die Initiative, das unter Karl VI. entscheidende Beiträge zum architektonischen und bildkünstlerischen Erscheinungsbild seiner Residenzstadt leistete. Wesentlich ist dabei die Orientierung vor allem an italienischen, zunehmend aber auch an französischer Modellen, die freilich vor dem Hintergrund je spezifischer repräsentativer Modi und funktionaler Anforderungen, sich wandelnder Geschmäcker, lokaler Traditionen und natürlich nicht zuletzt unterschiedlicher stilistischer Präferenzen der beteiligten Künstler auf höchst vielfältige und individuelle Weise adaptiert werden. Im Hauptseminar, das zugleich als Vor- und Nachbereitung der Exkursion nach Wien dient, werden wir uns dieser künstlerischen Vielfalt in den unterschiedlichen Gattungen nähern.
Voraussetzungen für den Scheinerwerb:
Referat und Hausarbeit
Hinweise zur Voranmeldung, Vorbesprechung, Zeitpunkt der Referatvergabe:
Das Seminar ist sowohl für Master- als auch für Bachelorstudierende geöffnet. Es dient der Vorbereitung und Nachbereitung der Exkursion nach Wien (siehe Veranstaltung 085975). Eine Vorbesprechung mit Vergabe der Referate findet am Dienstag, den 21. Januar, 12 Uhr s.t., statt.
Veranstaltungsraum, Datum der ersten Veranstaltung:
Das Hauptseminar wird in Blockveranstaltungen im Raum 106/107 des Instituts für Kunstgeschichte stattfinden.
Termine:
Montag, 14.04.2014, 09:30 Uhr bis 15 Uhr
Samstag, 31.05.2014, 09:00 Uhr bis 16 Uhr
Montag, 02.06.2014, 09:30 Uhr bis 15 Uhr
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