Kommentar |
Mit der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde das Bewusstsein für die Bedeutung des Alten Testaments in der christlichen Liturgie geweckt. Es heißt dort wörtlich: „Von größtem Gewicht für die Liturgiefeier ist die Heilige Schrift. Aus ihr werden nämlich Lesungen vorgetragen und in der Homilie ausgedeutet, aus ihr werden Psalmen gesungen, unter ihrem Anhauch und Antrieb sind liturgische Gebete, Orationen und Gesänge geschaffen worden, und aus ihr empfangen Handlungen und Zeichen ihren Sinn.“ (SC 24) In diesem interdisziplinären Hauptseminar möchten wir mit liturgiewissenschaftlichen Methoden dieser Bandbreite liturgischer Schriftverwertung nachspüren sowie deren Referenztexte - insbesondere Texte aus dem Pentateuch, dem Psalter und dem Propheten Jesaja - mit exegetischen Methoden auswerten. Auf diese Weise soll es möglich werden, christliche Liturgiegeschichte als Rezeptionsgeschichte des Alten Testaments wahrzunehmen und zu evaluieren. |
Literatur |
BARKER, Margaret, Temple Themes in Christian Worship. London 2007. FRANZ, Ansgar (Hg.), Streit am Tisch des Wortes? Zur Deutung und Bedeutung des Alten Testaments und seiner Verwendung in der Liturgie (Pietas liturgica 8). St. Ottilien 1997. GRUND, Alexandra, Die Entstehung des Sabbats (FAT 75). Tübingen 2011. KLÖCKENER, Martin, Présence et Rôle de la Bible dans la Liturgie. Fribourg 2006. POORTHUIS, Marcel J. H. M., Purity and Holiness. The Heritage of Leviticus (Jewish and Christian perspectives series 2). Leiden 2000. ROUWHORST, Gerard, Christlicher Gottesdienst und der Gottesdienst Israels. Forschungsgeschichte, historische Interaktionen, Theologie. In: KLÖCKENER, Martin [u.a.] (Hg.), Theologie des Gottesdienstes. Band 2 (GdK 8,1), Regensburg 2008, S. 491–572. SCHNOCKS, Johannes, Psalmen. Stuttgart 2013. WACHOWSKI, Johannes, Die Leviten lesen. Untersuchungen zur liturgischen Präsenz des Buches Leviticus im Judentum und Christentum. Leipzig 2008. |
Bemerkung |
Dieses Seminar wird als interdisziplinäres Hauptseminar der Sektionen A (Exegese des Alten Testaments) und D (Liturgiewissenschaft) angeboten. Es kann jedoch in der individuellen Studienplanung nur für EINES der beiden Fächer verbucht werden.
Sektion A: ThV; moD; BA 2F; MEd G/HR; MEd (BAB); MEd BK (BB); Zert GymGes; Zert G/HR; Zert. BK; MA CKG (Exegese AT)
Sektion D: ThV; moD; BA 2F; MEd G/HR; MEd (BAB); MEd BK (BB); Zert GymGes; Zert G/HR; Zert. BK; MA CKG ( (Liturgiewissenschaft)
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Voraussetzungen |
Für die Studiengänge Theol. Vollstudium, Diplom, SEK II/I und GG: Der Nachweis der im Seminar erforderlichen Sprachkenntnisse und der Teilnahme an einem exegetischen Methoden-Unterseminar ist Voraussetzung für den Erwerb des Leistungsnachweises in diesem Hauptseminar.
Für die Studiengänge, bei denen keine Sprachvoraussetzung gefordert ist, ist das Hauptseminar für Teilnahme und Erwerb eines Leistungsnachweises (oder ggf. Bestandteil der MAP) ohne Sprachkenntnisse geöffnet. |
Leistungsnachweis |
Folgende Leistungen werden angeboten:
Anwesenheit
Basislektüre (überprüft) je 200 Seiten
Essay
Hausarbeit oder Referat mit Ausarbeitung (nach Absprache)
Pflichtlektüre
Klausur (120 Min.) oder Mündliche Prüfung (20 Min.) (nach Absprache)
(Leistungspunkte gemäß Studienordnung/Angaben im Studienheft)
Weitere Leistungen sind nur auf Anfrage möglich
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