Description |
Mit dem Habitus-Begriff hat Pierre Bourdieu ein soziologisches Konzept entwickelt, das Momente der sozialen Trägheit gegen den Begriff des sozialen Wandels besonders betont. In der soziologischen Rezeption wird Bourdieu oft als ein Theoretiker des Determinisumus wahrgenommen. Sind wir aber tatsächlich Gefangene unserer Tischsitten? Können wir nicht gleichzeitig ein Interesse an modernen Kunstaustellungen entwickeln und hinterher mit Vergnügen ein Fast-Food-Lokal aufsuchen? Laufen wir immer noch am langen Gängelband vergangener Generationen? In diesem Seminar werden wir die Entwicklung und die Bedeutung des Habitus-Begriffs ausloten. Dabei werden wir besonders auf den Kontext von Familie, Generation, soziale Klassen und Habitus eingehen. Es wird zu zeigen sein, dass Bourdieu mit dem Konzept der pädagogischen Aktion durchaus auch einen wichtigen Beitrag zu einer allgemeinen Sozialisationsbegriff leisten kann.
In diesem Seminar sind alle Prüfungsleistungen möglich. Also auch Klausur und Schriftliche Präsentation im Rahmen der kombinierten Teilleistung.
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Literature |
Bourdieu, Pierre (1976), Entwurf einer Theorie der Praxis, Frankfurt/M.; Ders. (1987), Die feinen Unterschiede, Frankfurt/M.; Ders. (1993), Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft, Frankfurt/M., Ders., Wacquant, Loic J.D (2006), Reflexive Anthropologie, Frankfurt/M.; Rehbein, Boike (2006), Die Soziologie Pierre Bourdieus, Konstanz; Fuchs-Heinritz, Werner; König, Alexandra (2005); Pierre Bourdieu, Konstanz. |