Kommentar |
Der Leitsatz „Bildung ist mehr als Schule“ gewinnt zunehmend an Bedeutung in sozial- und erziehungswissenschaftlichen Debatten. Hierbei werden non-formale und informelle Bildungssettings fokussiert, die einen enormen Einfluss auf individuelle Bildungsprozesse und das „Welterleben“ von Menschen haben. Im Rahmen des Seminars lokalisieren und thematisieren wir v.a. die Familie als „Bildungswelt“. Auch wenn in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion vom Funktionsverlust der Familie als Sozialisationsinstanz die Rede ist, ist die Familie nach wie vor die wichtigste Hintergrundvariable mit Blick auf die Weitergabe und die Aneignung von kulturellem, sozialem und persönlichem Kapital bzw. eines familialen Habitus. Doch wie genau vollzieht sich der Wissenstransfer in den Familien? Inwiefern wird z.B. „Bildungsarmut“ in der Generationenfolge – trotz möglicher Habitusdiskrepanzen – sozial vererbt? Von besonderem Interesse sind dabei die Mikroprozesse des Bildungsgeschehens, das „Wie“ des intergenerationalen Wissenstransfers. |
Literatur |
Brake, Anna/ Büchner, Peter (Hrsg.): Bildungsort Familie. Transmission von Bildung und Kultur im Alltag von Mehrgenerationenfamilien. Wiesbaden 2006.
Lange, Andreas, Xyländer, Margret (Hrsg.): Bildungswelt Familie. Theoretische Rahmung, empirische Befunde und disziplinär Perspektiven. Weinheim/ München 2011. |