Kommentar |
Empirische Studien bestätigen einen Wandel der Familienstrukturen: Zu beobachten sind höhere Scheidungsraten, der Trend zum Einzelkind, die zunehmende Erwerbstätigkeit von Müttern. Auch ist die Rede von einer gestiegenen Pluralität familialer Lebensformen (Ein-Eltern-, Regenbogen- oder Fortsetzungsfamilien). Im Rahmen des Seminars thematisieren wir, wie Familie in heutiger Zeit auf vielfältige Art und Weise „gelebt“ wird. Von besonderem Interesse sind hierbei die sozialen Praktiken im Alltag der Familien und sich daraus ergebende Ambivalenzen. Letztere manifestieren sich in den Paarbeziehungen aber auch in den Beziehungen zwischen Eltern und Kindern. Zudem werden externe Einflüsse und damit einhergehende („neue“) Handlungsanforderungen an Familien behandelt. Wir beschäftigen uns u.a. mit Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die sich im Zuge eines sich wandelnden Erwerbssystems teils in verschärfter Form stellen. Darüber hinaus werden Auswirkungen innerfamilialer Veränderungsprozesse auf familiale Rollen und Selbstdeutungen (z.B. als Vater, Mutter) sowie die Bildung und Erziehung von Heranwachsenden in den Blick genommen.
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Literatur |
Lüscher, Kurt/ Liegle, Ludwig: Generationsbeziehungen in Familie und Gesellschaft. Konstanz 2003.
Nave-Herz, Rosemarie: Familie heute: Wandel der Familienstrukturen und Folgen für die Erziehung. Darmstadt 2012.
Jurczyk, Karin/ Schier, Manuela u.a.: Entgrenzte Arbeit – entgrenzte Familie. Berlin 2009. |