Kommentar |
Die späte römische Schaffensphase des früh verstorbenen Künstlers Raffael ist nicht nur von großartigen Neuschöpfungen wie der Transfiguration oder den Loggien im Vatikan geprägt, sondern auch von einer überaus durchdachten Organisation seiner produktiven Werkstatt und einer überlegten Verbreitung seiner künstlerischen Ideen. Raffael starb 1520. Wir wollen im Hauptseminar die „Übergangszeit“ der Jahre von ca. 1513 bis 1527 in den Blick nehmen: Neben den Werken Raffaels der späteren römischen Schaffensphase werden Fragen der künstlerischen Rezeption durch die Schüler (bes. Giulio Romano und Gianfrancesco Penni), darüber hinaus aber auch ihre nicht immer erfolgreiche Etablierung als eigenständige Künstler im langen Schatten des „artista divino“ im Zentrum stehen, zu einer Zeit, als in Rom aufgrund von Glaubenskämpfen und politischen Machtfragen die Situation auch für Künstler immer schwieriger wurde. Der Besuch der Ausstellung zum „dernier Raphaël“ im Louvre, Paris ist geplant (voraussichtlich ca. 10.-13.01.2013).
Um eine verbindliche Anmeldung bis zum 1.10.2012 per eMail (eva.krems@uni-muenster.de) wird gebeten. |
Literatur |
Late Raphael [Ausstellungskatalog; Madrid 12.06.-16.09.2012; Paris 08.10.2012- 14.01.2013], hg. v. Tom Henry u.a., Madrid 2012 (für die Bibliothek bestellt); Pierluigi De Vecchi, Raffael, München 2002; Eva-Bettina Krems, Raffaels römische Altarbilder: Kontext, Ikonographie, Erzählkonzept, München 2002; Christof Thoenes, Raffael. 1483–1520, Köln 2005; Jürg Meyer zur Capellen, Raphael - A Critical Catalogue of his Paintings, 3 Bde., Landshut 2001-2008; Fürstenhöfe der Renaissance. Giulio Romano und die klassische Tradition, Wien 1989; Konrad Oberhuber, Achim Gnann, Raphael und der klassische Stil in Rom (Ausstellungskatalog), Mailand 1999 |