Kommentar |
Im Mittelpunkt des Seminars stehen zwei komplexe Fragen: Zum einen wird danach gefragt, ob und ggf. wie sich Original und Kopie, Neues und Sekundäres in der Kunst wie in der Alltagswelt begrifflich bestimmen und voneinander abgrenzen lassen. Darüber hinaus gilt das Interesse des Seminars der Bedeutung der Unterscheidung von Original und Kopie für das Selbstverständnis der Kultur der Moderne. Deshalb wird auch zu erörtern sein, ob Kopieren eine legitime und womöglich sogar unabdingbare künstlerische oder kulturelle Praxis darstellt, und wir werden nach den Konsequenzen fragen, die sich aus der Beantwortung dieser Frage für die rechtliche Regulierung der Nutzung neuer und neuester Reproduktionstechniken ergeben sollten. Das Seminar soll ein relativ neues Forschungsfeld der Kunst- und Kulturphilosophie erschließen. Studierende, die Vorkenntnisse (z. B. aus einem der in den vergangenen Semestern angebotenen Seminare zu den Themen „Original und Fälschung“ und „Kopie und Fälschung“) oder konkrete eigene Forschungsinteressen mitbringen, sind deshalb ebenso wie Examenskandidaten, die eine Abschlussarbeit zu einem einschlägigen Thema schreiben möchten, besonders willkommen. |