Description |
In der bisherigen Diskussion um die Pluralisierung familialer Lebensformen stellen Fortsetzungs-familien, im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Patchwork- oder Stieffamilien bezeichnet, ein vernachlässigtes Forschungssujet dar. Fortsetzungsfamilien kommen dann zustande, wenn El-ternpaare sich trennen, und im Anschluss neue Partnerinnen und Partner sowie deren Kinder Teil des erweiterten Zusammenlebens werden. Ziel des Seminars ist es, die interaktiven Beziehungsgeflechte der Akteure unter die Lupe zu neh-men: In welchem Verhältnis stehen Stiefkinder, Stiefeltern, außer Haus lebende Elternteile sowie Stiefgeschwister zueinander? Welche ganz spezifischen Verwirrungen und Verunsicherungen tre-ten in den Beziehungen – v.a. zwischen den Generationen auf –, und worin liegen sie begründet? Wie gestaltet sich die Organisation des alltäglichen Zusammenlebens? Welche Konsequenzen er-geben sich für den schulischen Kontext? Und vor allem: Welche Auswirkungen haben die verän-derten Lebensbedingungen auf Prozesse der Identitätsbildung bei den Kindern und Jugendlichen? |
Literature |
Bernstein, Anne C.: Die Patchworkfamilie. Wenn Väter oder Mütter in neuen Familien weitere Kinder bekommen. Zürich 1990. Ley, Katharina/ Borer, Christine: Und sie paaren sich wieder. Über Fortsetzungsfamilien. Tübingen 1992. Meulders-Klein, Marie-Thérèse/ Thèry, Irène (Hg.): Fortsetzungsfamilien. Neue familiale Lebens-formen in plurisdisziplinärer Betrachtung. Konstanz 1998. Walper, Sabine/ Schwarz, Beate (Hrsg.): Was wird aus den Kindern? Chancen und Risiken für die Entwicklung von Kindern aus Trennungs- und Stieffamilien. München 1999.
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