Kommentar |
Donatello gilt als einer der innovativsten und einflussreichsten Bildhauer des 15. Jahrhunderts in Italien. Auf beeindruckende Weise vereinigt er in seinem Werk Antike und Natur, lebendige Anschaulichkeit und ein erstaunlich differenziertes Stilbewusstsein zu einer Zeit, als ein neues Welt- und Menschenbild besonders in der Gattung der Skulptur künstlerische Konturen gewann. Worin lagen die Erweiterungen und Neuformulierungen der meist aus dem Mittelalter überlieferten Themen- und Aufgabenkreise? Wie lassen sich die schöpferische Auseinandersetzung mit den Vorbildern der Antike und das neue eindringliche Studium der Natur analysieren? Donatello beeindruckt jedoch nicht nur mit seinem reichen künstlerisch-ikonographischem Repertoire oder mit der intimen Kenntnis humanistischer Ideen, sondern vor allem auch mit seiner vielfältigen technischen Versiertheit. Er schuf Bildwerke in Stein, Ton, Bronze und Holz, er brillierte in der großformatigen Freistatue ebenso wie im Relief, er bewährte sich in verschiedenen künstlerischen Zentren Italiens. Im Hauptseminar werden wir uns den Objekten, ihren Funktionen und allgemein den Wahrnehmungskriterien der Skulptur gerade auch im Vergleich zur Malerei der Zeit widmen |
Literatur |
Dringend zur einführenden Lektüre wird die von Giorgio Vasari verfasste Vita des Künstlers (1550/1568) empfohlen. Siehe ebenso: Joachim Poeschke: Die Skulptur der Renaissance in Italien. Band 1: Donatello und seine Zeit. München 1990; Donatello-Studien (Italienische Forschungen, Folge 3, Bd. 16), München 1989; Ulrich Pfisterer, Donatello und die Entdeckung der Stile 1430-1445, München 2002. |