Kommentar |
Die Zeitdiagnose sich verstärkender Dienstleistungs- bzw. Informationsgesellschaften verweist auf die Bedeutungsintensivierung „weiblicher" kommunikativer Arbeitsfelder, die vom zunehmenden Verlust „männlicher" Industriearbeitsplätzen begleitet wird. Neue Erfolge in den Reproduktionstechnologien erschließen die Perspektive auf die Reduzierung der gesellschaftlichen Anwesenheit von Männern. Die Bildungserfolge junger Frauen scheinen jungen Männern in der Zukunft überwiegend statusniedrigere Arbeitsplätze zuzuweisen. Ein erstes Zeichen: in der Arbeitsplatzstatistik sind bei Männern Hilfsarbeiten zuletzt stark vorgerückt. In diesem Seminar werden wir die verschiedenen soziologischen Beiträge zu Männlichkeiten vorstellen und diskutieren. Aspekte männlicher Sozialisation werden zu Beginn des Seminars grundlegend besprochen werden. Mit Connells klassischem Begriff der hegemonialen Männlichkeit werden wir den Status der Jungen und Männer in der Gegenwart untersuchen vom Manager über den erfolgreichen Sportler sowie den homosexuellen Politiker bis zum neuen Vater und Transgender. Wir werden zudem reichlich Gelegenheit haben, aktuelle Männlichkeitsdiskurse zu analysieren.
Schriftliche Präsentationen und Klausuren sind möglich
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Literatur |
Erste Literatur: Bourdieu, Pierre (2006), Die männliche Herrschaft, Frankfurt/M.; Budde, Jürgen (2007) Von lauten und leisen Jungen. Eine Analyse in der Perspektive kritischer Männlichkeitsforschung, in: Schriften des Essener Kollegs für Geschlechterforschung,: URL: http://www.uni-due.de/imperia/md/content/ekfg/budde_schriftenreihe_von_lauten_und_leisen_jungs.pdf Connell, Robert W. (1999), Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten, Opladen; Hollstein, Walter (2008), Was vom Manne übrig blieb, Berlin; Meuser, Michael (2006), Geschlecht und Männlichkeit. Soziologische Theorie und Deutungsmuster, Wiesbaden |