Die Frage nach der Rolle von Normen und Werten im menschlichen Zusammenleben wird in der Soziologie immer schon kontrovers diskutiert. Die Bezugsprobleme der Diskussionen sind vielgestaltig: Auf der Gegenstandseite kann danach gefragt werden, inwieweit ein Wertewandel oder sogar „Werteverlust" diagnostizierbar ist oder ob es universell gültige Werte gibt. Auf der Beobachterseite, die die Soziologie einnimmt, fragt man danach, ob die Soziologie „Werturteile" fällen darf oder sogar muss.
Vor diesem Hintergrund werden im Seminar unterschiedliche theoretische Konzeptionen von Normen und Werten diskutiert. Ziel ist es, einen Überblick zu vermitteln, über die theoretischen Alternativen der Betrachtungweise von Normen und Werte und ihre Konsequenzen für die Handlungs- und Gesellschaftstheorie.
Ganz grundsätzlich wird die Frage gestellt: Was sind Normen und Werte für „Entitäten" und wie „entstehen" sie und wie können sie „erfahren" und wissenschaftlich „analysiert" werden? Phänomenologische (Scheler), pragmatistische (Dewey), neopragmatistische (Joas), systemtheoretische (Luhmann) und andere Antworten nimmt das Seminar in den Blick.
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