Forschungsprojekte
Gesellschaftliche und politische Entwicklungen werden weltweit in sozialen Medien diskutiert und kommentiert. Neben der gewünschten öffentlichen, anonymen und freien Meinungsäußerung bieten diese Dienste jedoch auch Raum für gesteuerte Manipulationen. Als Propaganda-Bots oder Social-Bots bezeichnete halb- bis vollautomatische Systeme nutzen dabei den leichten Zugang zur technischen Infrastruktur sozialer Medien, um bestimmte Meinungsbilder verdeckt zu verbreiten und in der öffentlichen Wahrnehmung einseitig zu stärken. Dazu werden ausgereifte künstliche Profile angelegt, vermeintliche Diskussionen untereinander generiert oder reale Meinungsäußerungen unterwandert und unerwünschte Kritiken unterdrückt. Das auf diese Weise verzerrte Bild einer Netz-Öffentlichkeit beeinflusst wiederum gesellschaftliche Debatten und kann sich ebenfalls auf die mediale Berichterstattung auswirken, so dass ein erheblicher gesellschaftlicher Schaden entsteht.
Die digitale Gesellschaft bietet neben neuen Chancen für demokratischer Partizipation auch neue Möglichkeiten für die Verbreitung manipulativer Inhalten im Netz. Strategisch handelnde Akteure missbrauchen die erleichterten Zugänge zu digital hergestellten Öffentlichkeiten für die Verbreitung von Online-Propaganda, Fake news, Fear- und Hate speech. Solche manipulativen Online-Inhalte stehen unter dem Verdacht, Individuen zu radikalisieren, gesellschaftliche Polarisation zu begünstigen und die Demokratie zu schwächen.