Portrait: Andreas Scheu
© Susanne Lüdeling

Habilitationsverfahren von Andreas Scheu erfolgreich abgeschlossen

(15.07.2020) IfK-Wissenschaftler Dr. Andreas Scheu hat am Mittwoch, den 24. Juni 2020 vom zuständigen Fachbereichsrat der Universität Münster die Venia legendi für das Fach Kommunikationswissenschaft verliehen bekommen. Damit ist sein im September 2019 eröffnetes Habilitationsverfahren erfolgreich abgeschlossen, das sich aus einer kumulativen Habilitationsschrift und dem am Mittwoch erfolgten Habilitationsvortrag mit Kolloquium zusammensetzt.

Andreas Scheu, der aktuell die Professur für Journalismusforschung von Bernd Blöbaum am Institut für Kommunikationswissenschaft vertritt, zeigte nach Ansicht des Fachbereichsrats für Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften der WWU eine sehr originelle schriftliche sowie anspruchsvolle mündliche Habilitationsleistung. In seiner Habilitationsschrift mit dem Titel „Medialisierung und Medienwandel: Konzeptionelle Weiterentwicklung und empirische Befunde“ untersucht der IfK-Wissenschaftler Rückwirkungen des medialen Wandels auf unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche und leistet einen Beitrag zur theoretischen Weiterentwicklung des Konzeptes „Medialisierung“. Die zur kumulativen Habilitation eingereichten Publikationen analysieren, welchen Einfluss die Existenz und die Operationsweise von Massenmedien auf die Strukturen, Handlungen und Entscheidungen in gesellschaftlichen Feldern haben. Die Schrift wurde zusammen mit der Lehrbefähigung von der Habilitationskommission – bestehend aus den ProfessorInnen Bernd Blöbaum (Vorsitzender), Julia Metag sowie Mike Schäfer (Universität Zürich), der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin Katherine M. Engelke sowie der studentischen Vertreterin Jennifer Mazur – einstimmig angenommen und vom zuständigen Fachbereichsrat ebenfalls einstimmig bestätigt. Der fachbereichsoffene Habilitationsvortrag beschäftigte sich mit dem Thema „Populistische Trends in der digitalen Mediengesellschaft: Theoretische und empirische Befunde zum Zusammenhang von Medienwandel und politischem Wandel“. Darin präsentierte Scheu empirische Ergebnisse seines aktuellen DFG-Forschungsprojektes „Medialisierung von Organisationen“ und erläuterte eindrucksvoll den Zusammenhang von Medienwandel und politischem Wandel, insbesondere im Hinblick auf populistische Akteure, Politik‐ und Kommunikationsstile.

Dr. Scheu hat an der LMU in München Kommunikationswissenschaft mit den Nebenfächern Soziologie und Philosophie studiert und das Studium mit einem Magisterexamen abgeschlossen. 2010 erfolgte die Promotion (Dr. phil.) ebenfalls am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU mit einer fachgeschichtlichen Studie, die 2012 unter dem Titel „Adornos Erben in der Kommunikationswissenschaft. Eine Verdrängungsgeschichte?“ publiziert wurde. Von 2007 bis 2010 war Dr. Scheu Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Münchener Institut, bevor er von 2010 bis 2013 als Koordinator des vom BMBF geförderten Projektes „Von der Beobachtung zur Beeinflussung. Medialisierte Konstellationen von Wissenschaft, Medien und Politik in Bezug auf wissenschaftliche Fachkulturen“ an das Institut für Kommunikationswissenschaft der WWU wechselte. Zwischen 2014 und 2016 sowie 2019 vertrat Herr Scheu eine akademische Oberrat-Stelle am Münsteraner Institut.

Seit 2016 leitet er in Münster das von ihm eingeworbene DFG-Projekt „Medialisierung von Organisationen: Ein Vergleich der Intensität und Qualität von Anpassungen an die Logik öffentlicher Aufmerksamkeitsgenerierung“ auf einer mit der Projekteinwerbung verbundenen eigenen Stelle. In zwei weiteren von der DFG geförderten Projekten war Dr. Scheu an der (erfolgreichen) Antragstellung beteiligt: Er ist Mitglied im DFG-Netzwerk „Kommunikationswissenschaftliche Erinnerungsforschung. Grundlage und Arbeitsfelder“, das von 2017 bis 2020 läuft, und er koordinierte die Antragstellung für ein Transformationsprojekt im wissenschaftlichen Publikationswesen „SCM 2020: Von der Onlinezeitschrift zur Kommunikationsplattform“, mit der das sehr erfolgreiche kommunikationswissenschaftliche Online-Journal „Studies in Communication and Media“ weiterentwickelt wird.

Andreas Scheu ist Redakteur des Open Access Journals „Studies in Communication and Media“ und Sprecher der DGPuK Fachgruppe Wissenschaftskommunikation.

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